Achtung: Modethema. Ich verfolge die Entwicklung seit vielen Jahrzehnten, und in gewisser Hinsicht sind wir weiter von Künstlicher Intelligenz entfernt als bei der Geburt dieses Begriffs.
Ich habe Verständnis, dass sich unsere Gesellschaft in der Euphorie der Weltraumflüge zu einem Höhepunkt der Science Fiction verleiten ließ. Es ist auch nachvollziehbar, dass zum heutigen Zeitpunkt die rasant wachsende Speicher- und Rechenleistung von Computern erneut die Phantasie beflügelt. Nur ob man das deswegen "Künstliche Intelligenz" nennen darf?
Der Begriff der Künstlichkeit bezieht sich auf Aktionen außerhalb der klassischen belebten Natur, insbesondere also jenseits des menschlichen Gehirns und Körpers. Dieser Teil des Begriffspaares ist wohl Konsens.
Aber schauen wir uns mal den Begriff der Intelligenz an, so wird schnell klar, dass hier die Definitionen weit auseinander gehen. Ich verstehe unter Intelligenz die Zusammenführung von Informationen unterschiedlicher Quellen - im Idealfall sogar unterschiedlicher Disziplinen - zu einem neuen Ergebnis, das nicht nur mathematische in der Mitte liegt oder statistisch modelliert ist.
Ich muss den Begriff sehr deutlich gegen Bildung (also eine große Datenbasis) oder rein logisches Denken (also eine hohe Rechenleistung) abgrenzen. Beides ist hilfreich, aber sicher kein hinreichendes Kriterium für Intelligenz. Inwieweit zum Beispiel Albert Einstein als (übergreifend) gebildeter Mensche gelten muss und ob er überdurchschnittlich gut rechnen konnte: Das mag dahingestellt sein. Dass er ein hochintelligenter Mensch war, steht außer Zweifel.
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