Donnerstag, 26. Dezember 2019

Die Geschichte vom Pickel

Da steht man morgens auf... nichts Böses ahnend und ein Blick in den Spiegel: Oh nein!

Hat sich doch über Nacht ein Pickel im Gesicht entwickelt, einen halben Zentimeter groß ist er und leuchtend rot. Er springt geradezu ins Auge.

Natürlich mache ich, was ich kann, ein Abdeckstift mildert die Optik ein wenig, aber der Pickel ist immer noch unübersehbar. Hilft aber nichts, ich muss aus dem Haus, mit der Bahn zur Arbeit und ins Büro. Ich habe den Eindruck, dass mich jeder anstarrt und den Pickel sieht - mag stimmen, oder auch nicht.

Mal ein wenig nüchtern betrachtet: Der Mitesser hat eine Fläche von gerade mal 0,00002 qm, gegenüber einer Körperoberfläche von rund 2 qm, also 0,001 Prozent! Nicht der Rede wert, oder? Aber eben doch ein relevanter Störfaktor.

Und genau das will ich mit dieser kleinen Geschichte sagen: Oft springt ein vernachlässigbar kleiner Aspekt in den Mittelpunkt der Wahrnehmung. Sei es, dass man mit irgendeiner völlig nebensächlichen Eigenschaft selbst unzufrieden ist. Sei es, dass eine eigentlich unwesentliche Anforderung unangemessen in den Mittelpunkt rückt.

Da hilft es, die vermeintlich zentrale Störung des Wunschbildes ganz nüchtern ins Verhältnis zum Umfeld zu setzen und dadurch zur inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zurückzufinden. Denn: Was stört mich der (seelische) Pickel?

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