Als Beispiel "Autobiographie in 5 Kapiteln" von Portia Nelson.
=======Anfang Originaltext=============
1. Kapitel
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren ... Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.
2. Kapitel
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
3. Kapitel
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein... aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Ich weiß, dass ich das selbst zu verantworten habe.
Ich komme sofort heraus.
4. Kapitel
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.
5. Kapitel
Ich gehe eine andere Straße.
===========Ende Originaltext=============
Kleine Auswahl an Lösungsmöglichkeiten:
- Andere Straße gehen (Problem vermeiden)
- Loch sofort umgehen (Problem umgehen)
- Loch verfüllen / lassen (Problem - auch für andere - lösen)
- Schild aufstellen (Problem - auch für andere - kennzeichnen)
- Nach dem ersten Hineinfallen daraus lernen (Problem dokumentieren)
- Ausstieghilfe anbieten bzw. einbauen (Problembewältigung erleichtern)
- Ausstieg beschreiben (Problembewältigung dokumentieren)
- Gar nichts machen (Behebungsaufwand - ggf. unter Risikobetrachtung - minimieren)
Frage: Was davon ist denn jetzt die für alle gültige, richtige, wahre Reaktion?
Antwort: Gibt es nicht. Selbst die vermeintlich abwegigste Lösung hat unter bestimmten Umständen ihre Berechtigung.
Fazit: Nachdem man das Problem umrissen hat, ist es notwendig, erst einen möglichst offenen Lösungsraum zu generieren und erst dann zu entscheiden (oder entscheiden zu lassen), welcher Ansatz weiterverfolgt wird.
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