Mittwoch, 3. Dezember 2025

Entwicklungen und Zukunft

Entwicklungen und Zukunft
Im Zusammenhang mit der Betrachtung der Zukunft gibt es nach Einschätzung von Fachleuten drei typische Szenarien. Man kann die Entwicklung zu positiv oder zu negativ einschätzen oder man liegt einfach komplett daneben. Anders ausgedrückt ist es schlichtweg unseriös, einen auch nur halbwegs zuverlässigen Blick auf die weitere Entwicklung zu werfen. Das gilt für uns selbst, für unsere Partner, aber auch für Beruf und Gesellschaft.

Und dann kommen drei Strategien ins Spiel, wie Menschen mit dieser Unplanbarkeit umgehen, statt sie einfach als gegeben zu akzeptieren.

1. Unzutreffend
"Das kann hier nicht passieren: Es mag ja sein, dass andere Branchen aktuell in Schwierigkeiten stecken, dass andere Unternehmen Stellen abbauen, dass der Markt sich deutlich ändert. Aber ich bin nicht betroffen, weil meine spezielle Situation ganz anders ist."
Falsch! Wenn ein Schiff untergeht, dann sind alle Passagiere gleichermaßen betroffen. Es ist ein Irrglaube, dass ein Sturm nur die Nachbarhäuser beschädigt, bestenfalls sind die Auswirkungen im eigenen Umfeld etwas geringer.

2. Lineare Extrapolation
"Das wird es immer geben: Manche Produkte sind sehr langlebig, es gibt Dienstleistungen, die über lange Zeit nachgefragt werden. Und entsprechend wird es diese Nachfrage auch in Zukunft geben."
Falsch! Auch eine stabile Auftragslage ist kein Garant für die Zukunft. Dafür müssen gar nicht unbedingt überraschende Ereignisse stattfinden, es kann auch eine eher schleichende Entwicklung sein, die bestimmte Produkte vom Markt drängt. Den Übergang von Telefonen mit Wählscheibe zu Tastentelefonen mag man noch parieren können, die Verschiebung zu Handys legt den Absatz von klassischen Fernsprechapparaten lahm.

3. Ignoranz
"Ich behalte es im Auge: Die Beobachtung von Entwicklungen, Trends und Neuigkeiten bildet die Basis für die eigene Anpassung und Positionierung. Was nicht im Verhältnis steht, das brauche ich nicht zu berücksichtigen, weil der Änderungsaufwand größer wäre als der Nutzen."
Falsch! Auch wenn man den Kopf in den Sand steckt, Veränderungen finden statt. Man kann nicht entscheiden, ob man mitmacht, sondern nur, wie man mitmacht. Ein Mangel an Flexibilität oder fehlende Anpassung hat mit Sicherheit negative Folgen. Verharren ist in jedem Fall die schlechtest denkbare Option.

Erwachsene Menschen tun sich unheimlich schwer, mit Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (VUCA) umzugehen. Dabei steckt es im Sinne der Anthropologie in ihnen. Das Meistern eben dieser Situation ist der Grund, warum die Menschheit bis heute überlebt hat.

Aber auch aus dieser Aussage dürfen wir im Sinne der oben geführten Argumentation keine Aussage über die Weiterentwicklung ableiten. 
  1. Andere Tierarten sterben aus. Warum sollte das nicht auch dem homo sapiens sapiens passieren?
  2. Wir dürfen auch im Vertrauen und in Erfahrung unserer im Tierreich einzigartigen Anpassungsfähigkeit nicht erwarten, dass es immer so weitergeht.
  3. Nur weil wir die Möglichkeit des Aussterbens nicht wahrhaben wollen, ist es dennoch ein grundsätzlich mögliches Szenario.
Auf kurzer Zeitachse ist es unwahrscheinlich, dass wir dieses Aussterben erleben. Allerdings ist es noch nicht einmal besonders abwegig, die Corona-Pandemie hat uns das deutlich vor Augen geführt. Was wir für unser Erwachsenen-Leben aber berücksichtigen können, ist die Orientierung an der Agilität, die junge Menschen von Natur aus an den Tag legen. Offen für Neues, Bereitschaft zur Veränderung und Differenzieren von Entscheidungen abhängig von geänderten Randbedingungen.

Enden möchte ich mit der Modifikation der Weisheit der Dakota-Indianer. In meinen Worten lautet sie: "Wenn du entdeckst, dass dein Pferd stirbt, steig ab!" Lassen wir uns nicht davon abschrecken, dann als Ratten bezeichnet zu werden, die das sinkende Schiff verlassen. Denn lieber als Ratte davonschwimme, als als Leichnam im Rumpf des untergegangenen Kutters zu enden.


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