Montag, 23. März 2020

Die Vielfalt hinter Corona


Ein einziges Thema beherrscht in diesen Tagen die ganze Welt. Ganz? Ja, ganz. Denn es sind nicht nur Menschen, Völker, Wirtschaftszweige und Politiker betroffen, sondern auch zahlreiche Denker und Disziplinen.
Werfen wir doch mal einen Blick hinter die Kulissen und machen uns ein Bild, welche Fachrichtungen eine Rolle spielen (sollten).

Virologen
Ganz zentral braucht man Spezialisten, die sich mit Viren auskennen. Sie bewerten das Verhalten dieser infektiösen Strukturen und liefern wichtige Informationen zu deren Eigenschaften (z. B. Ansteckungsgefahr).
Ärzte
Im Austausch mit den Virologen können sie den Krankheitsverlauf einer bestimmten Virus-Infektion beschreiben, die Inkubationszeit, Heilungsoptionen, eventuell auch Impfungen empfehlen.
Psychologen
Sie beschäftigen sich mit den persönlichen Auswirkungen ausgewählter Maßnahmen auf einzelne Personen.
Soziologen / Sozialpsychologen
Ihnen geht es um die Auswirkungen auf Populationen, die Reaktion von Menschen und Gemeinschaften und den kollektiven Umgang eines Volkes mit den Maßnahmen.
Wirtschaftswissenschaftler
Beurteilung der wirtschaftlichen Auswirkungen, relevanter Nebeneffekte und bedeutsame Kriterien bei der Priorisierung der Maßnahmen.
In einer Nebendisziplin haben sie auch die Auslastung bestimmter Wirtschaftszweige (z. B. Krankenbetreuung), die Lieferfähigkeit (Pharmaprodukte) und die Flexibilität der Beschäftigung im Auge.
Mathematiker und Physiker
Modellrechnungen, Vergleiche mit vorhandenen (auch historischen) Daten, wissenschaftlich sauber erstellte Gutachten und Prognosen sind ihre Kernkompetenz.
Reporter
Ihre Aufgabe sind die Aufbereitung und die Verbreitung von Wissen auf der Basis nachweisbarer und zuverlässiger Quellen.
Politiker
Als Sammelpunkt und Kommunikationsprofis liegen die Aufgaben in der Diskussion, Abwägung und Einleitung von Maßnahmen.

Um ein zu verschiedenen Seiten stimmiges Bild zu erhalten und entsprechend sinnvolle und möglichst gute Entscheidungen treffen zu können, ist das Zusammenspiel dieser (und vielleicht weiterer) Disziplinen unabdingbar.
Jede einzelne Fachrichtung – egal wie intensiv sie sich mit dem Thema beschäftigt – ist kein ausreichender und damit kein guter Ratgeber!
Äußert sich beispielsweise nur ein Virologe, so beurteilt er Verlauf und Entwicklung aus seiner Fachsicht und lässt kollektive Effekte der Soziologen ebenso außer Acht wie wirtschaftliche Gesichtspunkte.


Wie gute Ansätze bei Vernachlässigung wichtiger Aspekte anderer Fächer in völlig falsche Richtung führen demonstriert Frau Prof. Karin Moelling (unfreiwillig) in einem Youtube-Video (https://www.youtube.com/watch?v=dZ6tZDoNAa4&feature=youtu.be).

Als Beispiel für gute Darstellung (wenn auch erklärtermaßen nur bezüglich einer Fachrichtung) verweise ich auf eine (physikalisch-mathematische) Simulationen aus der Washington Post (www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator/?itid-hp_hp-top-table-main_virus-siulator520pm%3Ahomepage%2Fstory-ans)


Eine bemerkenswert gute Aufbereitung liefert ein empfehlenswerter Artikel von Tomas Pueyo (https://perspective-daily.de/article/1181)

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