Als kleine Kinder haben wir Märchen vorgelesen bekommen, vom
Froschkönig, vom Hässlichen jungen Entlein. Etwas moderner dann in Die Schöne und das Biest. Botschaft ist
stets der Aufruf, nicht nur eine vermeintlich abstoßende Schale zu sehen,
sondern auch die darin liegenden Werte und Entwicklungsmöglichkeiten zu
erkennen.
Das Durchschlüpfen selbst kleinster Ritzen und Öffnungen
wiederum setzt einen speziellen Körperbau voraus, der sich zu einem erheblichen
Teil verletzungsfrei drücken lässt (Exoskelet). Und auch hier wieder die
Notwendigkeit, diese besondere Fähigkeit mit den Laufbeinen zu kombinieren. Die
Fortbewegung muss ja auch im komprimierten Zustand sichergestellt sein.
Dazu eine Nachtausstattung, Fühler und hochempfindliche
Erschütterungssensoren. Fortbewegung in der Luft möglich, mehr oder weniger
aufwändige Sprünge ebenso. Energieversorgung aus pflanzlichen und tierischen
Quellen (Allesfresser).
Ist das nicht ein beeindruckendes Leistungsspektrum?
Und da stellen wir uns als Menschen hin und klassifizieren diesen lichtscheuen und grundsätzlich weitgehend unbemerkbaren Mitbewohner als ekelhaften Schädling. Dabei hätte ich gerne ein paar dieser bewundernswerten Eigenschaften – sei es in körperlicher oder geistiger Analogie.
Wendigkeit der Gedanken zum Beispiel. Oder das
Durchschlüpfen von Argumentationsritzen. Fortbewegung in jedem Umfeld.
Empfindliche Sensoren für unternehmerische Erschütterungen. Diskretion und
Arbeit im Verborgenen.
Ich möchte sie ja nicht küssen, aber steckt nicht in jeder Kakerlake auch ein Frosch?
👍
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