Ich habe mich mit meinem Physiotherapeuten unterhalten. Der unterscheidet zwischen großer und kleiner Muskulatur, mit einfachen Worten ausgedrückt etwa die Differenzierung zwischen Kraft und Balance. Wir brauchen unbedingt beides, sonst können wir zwar schwere Gegenstände heben, verlieren aber dabei das Gleichgewicht.
Transfer für Unternehmen.
(1) Man
braucht unbedingt Prozessketten, das sind die großen Muskeln. Schließlich will
man etwas bewegen, Geschäft machen.
(2) Andererseits
aber auch die Einheiten, die zwar auch Muskeln sind, also etwas bewegen, aber
im Wesentlichen zur Ergänzung und für die Geschicklichkeit zuständig sind.
(3) Das
Verhältnis muss stimmen. Trainiert man nur die große Muskulatur, dann agiert
das Unternehmen wie ein breitschultriger Bodybuilder. Konzentriert man sich zu
sehr auf die kleinen Muskeln, dann hat man schlimmstenfalls ein komplexes
Produkt, das keiner kauft.
(4) Man
muss die Ziele und die Zielgruppe im Auge behalten. Es gibt Frauen, die finden
muskulöse Männer attraktiv, andere bevorzugen filigrane Tänzer. Wen will ich
ansprechen?
(5) Was
das richtige Maß ist, bestimmt auch das Produkt als solches. Konservative
Märkte werden eher stabile Produktionskette verlangen, agiles Umfeld erwartet Wendigkeit
und gekonntes Parieren wechselnder Randbedingungen.
Daraus leiten sich die Hausaufgaben für die Strategieerstellung ab. Wie im Fitnessstudio: Ohne Trainer und Anleitung geht es nicht. Und auch nach sorgfältiger Analyse und Erarbeitung eines Zielbildes braucht man unbedingt eine fortlaufende Kontrolle. Die Mischung muss auch bei verändertem Markt stimmen und ganz wichtig immer wieder der Hinweis, was man machen oder vermeiden sollte – sonst kommt es zu schmerzhaften Zerrungen oder anderen Schäden.
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