Nein, ich will nicht die üblichen Überlegungen zum Fasten im körperlichen Umfeld anstellen. Da gibt es ja genügend Anregungen vom klassischem Ansatz des Verzichtes auf bestimmte Nahrungsmittel und Genüsse über (temporäre) Änderung von Gewohnheiten bis hin zu asketischen Herausforderungen.
Doch hier und heute eine andere Sicht. Es geht um Fastenzeit im Denken. Natürlich nicht, das Denken einzustellen, ganz im Gegenteil: Das Denken kultivieren, und manche Gedanken bei der Gelegenheit vollkommen ausblenden.
Steigere ich mich vielleicht in manchem Thema in irgendeine Sichtweise hinein, fühle mich als Opfer, obwohl ich eigentlich nur Beteiligter bin und meine Mitmenschen mir gar nichts Böses wollen?
Spreche (und denke) ich schlecht über eine Person und hintertreibe sie ohne jegliche Not?
Anders formuliert: Was sicher beim Sprechen bekannt ist („erst denken, dann reden“), das kann man ja auch eine Stufe vorziehen: Erst überlegen, ob ich es denken muss, dann erst Gedanken daran verschwenden. Das kann im Einzelfall einen Verlust darstellen, von mir aus die Freude am Lästern, aber deshalb ist es ja auch eine Art Fasten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen