Ich habe mich gefragt, ob ich lieber Betriebswirtschaftslehre oder Medizin studieren möchte. Warum „oder“, sind doch die Überlegungen in beiden Fällen ziemlich ähnlich, es sind komplexe Systeme, über deren Funktion (Anatomie / Organisationsstruktur) man sich Gedanken machen kann. Welche Körperteile (Organisationseinheiten) braucht man, wie spielen sie zusammen (Stoffwechsel / Ablauforganisation), wo ist Wertschöpfung (körperliche bzw. geistige Leistung) und wo handelt es sich um Verschwendung?
Dann natürlich die Verhältnisse (Benchmark) der Einheiten, hat sich Fett (bürokratischer „Wasserkopf“) gebildet, ist eine Diät (Stellenabbau) notwendig – was beim Menschen wie beim Unternehmen eine mühsame Geschichte ist mit viel Widerständen und Tendenz zum Jojo-Effekt (gibt es auch bei Organisationsänderungen).
Und im Krankheitsfall (Sanierungsbedarf) wird diagnostiziert und mehr oder weniger fachkundige Experten (Ärzte / Unternehmensberater) wenden ihre Therapievorstellungen auf das System an. Was mal funktioniert, ein andermal leider nicht. Kein Körper ist wie der andere, bei Unternehmen kann man die Lösungen auch nur bedingt übertragen – zu verschieden sind die unsichtbaren Faktoren (Immunsystem / Kultur).
Schließlich noch „mens sana in corpore sano“ (gesunder Geist in gesundem Körper): So wie man den eigenen Körper durch regelmäßige Bewegung trainiert hält, so muss auch ein Unternehmen fortlaufend weiterentwickelt werden.
Es lassen sich noch viele weitere Parallelen finden, die Analogie ist verblüffend.
Ableitend können diese beiden Disziplinen also viel voneinander lernen, sei es die BWL von den jahrhundertealten Erkenntnissen der Medizin, sei es die Medizin in ihrer modernen Form von den Beobachtungen der Betriebswirte.
Erinner dich mal an Papas Erfahrungen mit den Betriebswissenschaftlern bei Nattermann.
AntwortenLöschenDie Denkweisen sind nicht annähernd in Einklang zu bringen, wie dir jeder Mediziner vor allem im Krankenhaus bestätigen wird.
Es geht ja gerade darum, dass Betriebswirte (und das sind nicht / nur Controller) etwas von den Erkenntnissen und Denkstrukturen der Mediziner lernen können.
LöschenAnders ausgedrückt ist ein Betrieb eben auch ein Körper, der gelegentlich therapiert werden muss.
Es geht ja gerade darum, dass Betriebswirte (und das sind nicht / nur Controller) etwas von den Erkenntnissen und Denkstrukturen der Mediziner lernen können.
LöschenAnders ausgedrückt ist ein Betrieb eben auch ein Körper, der gelegentlich therapiert werden muss.
Wie habe ich mir Unternehmens-Akupunktur vorzustellen? ;-)
AntwortenLöschenDie Frage gefällt mir. Es ist gar nicht so lustig, man muss sich vorstellen, wie bzw. warum Akupunktur funktioniert. Voraussetzung ist die Kenntnis der Nervenbahnen (was entspricht dem im Unternehmen?) und die gezielte Reizung.
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