Er rückt wieder mal unerbittlich näher: Dieser Festtag, der häufig im Kreise der Familie begangen wird, der sich durch den Austausch von Geschenken auszeichnet und meist auch mit ganz viel Essen verbunden ist.
Aber der Heiligabend wirft natürlich auch seinen Schatten voraus. Da müssen Geschenke erdacht, vielleicht sogar gebastelt werden. Und natürlich ist Einkaufen angesagt, Vorbereiten der Mahlzeiten, Überlegungen bezüglich der Gäste und eventuell deren Unterbringung und Bespaßung.
Das wiederholt sich bekanntlich jedes Jahr und ebenso regelmäßig sind viele Menschen überrascht, ja geradezu überrumpelt, wenn der Heilige Abend vor der Tür steht. Hektisch werden noch ein paar Gaben eingekauft, das letzte Schnitzel aus der Kühlung des örtlichen Supermarktes geholt und eilig der Getränkevorrat aufgestockt.
Sicher, in der Adventszeit geht es oft beruflich nicht so besinnlich zu wie wir es uns wünschen. Jahresabschluss hier, Vertragsverlängerungen da, unabdingbare Arbeiten vor der abzusehenden Ruhephase in den Weihnachtsferien. Da ist verständlicherweise kaum Zeit, sich Gedanken zu machen oder gar liebevoll eine denkwürdige Feier vorzubereiten. Aber man könnte ja mit der Vorbereitung ein wenig früher beginnen. Zwar lässt sich nicht jedes Geschenk schon im Oktober kaufen, einige aber schon und einen durchaus merklichen Teil der Arbeit kann man bereits deutlich vor der stressigen Adventszeit erledigen. Die Pension buchen für Tante Jutta zum Beispiel. Oder die Lebkuchenpakete für die Cousinen bestellen.
Ich weiß nicht, ob wir uns bei der Weihnachtsplanung nicht auch an den Profis aus der Wirtschaft orientieren könnten. Die haben alle paar Monate Quartalsabschluss und fangen auch nicht am vorletzten Tag an, die Zahlen zusammenzutragen. Vielmehr wird fortlaufend gesammelt und nur die Berechnung und der Feinschliff erfolgen zum Schluss.
Andererseits erlebe ich aber auch im Berufsleben immer wieder einen „Weihnachts-Effekt“. Da ist jedem Mitarbeiter bewusst, dass er bestimmte Tätigkeiten machen muss. Aber am Ende der schon lange bekannten Deadline wird es dann doch hektisch. Und natürlich ist es nicht möglich, das Thema zu bearbeiten, weil man aktuell so viel auf dem Schreibtisch hat.
Sicher, bei voller Auslastung ist die Erledigung weiterer Aufgaben nicht möglich. Aber mit ausgesprochen hoher Wahrscheinlichkeit war davor doch mal eine Zeitlücke, in der man die regelmäßige Standardaufgabe hätte erledigen können.
Weihnachten einerseits, berufliche Arbeit andererseits, aber auch Aktivitäten für den Sportverein, private Verpflichtungen oder die Steuererklärung: Ganz vieles kommt gar nicht so unverhofft, wie wir es empfinden und dann auch entrüstet nach außen darstellen. Hier kann man sich an dem alten Sprichwort „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ orientieren.
Denn dann kann der Heiligabend kommen, ganz ohne Vorbereitungs-Stress.
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