Mittwoch, 17. Juli 2024

Die Gelassenheit des Sommers

Die Gelassenheit des Sommers
Regen läuft die Scheibe herunter – mal wieder. Mittlerweile ist Juli, seit Monaten gibt es keine zusammenhängende Trockenperiode. Bestenfalls ist mal ein regenfreier Tag zwischen den wolkenverhangenen und wasserreichen Phasen. Und das, obwohl ich dieses Jahr einige Arbeiten im Garten erledigen wollte.

Auf das Wetter habe ich keinen Einfluss, die Arbeiten müssen warten. Und selbst wenn es mal vorübergehend keinen Niederschlag gibt, muss ja die Erde erst mal ein wenig trocknen und der notwendige Handwerker ist auch nicht kurzfristig zu bekommen. Das Gartenprojekt muss also warten, ob mir das nun gefällt oder nicht.

Natürlich könnte ich jetzt überall jammern und klagen, das würde aber die Situation nicht verändern. Und bezüglich Wetter ist auch ein Umplanen nicht möglich. Niemand weiß, wann die ergiebigen Wassermassen endlich ein Ende finden und man nach Trocknung und Organisation der Handwerker anfangen kann. Ob es mir gefällt oder nicht: Ein neuer Termin ist partout nicht festzulegen.

Das ist eine Situation, die man nur mit Gelassenheit angemessen behandeln kann. Gerade dieser Begriff der Gelassenheit, des Zulassens, der Akzeptanz eines nicht beeinflussbaren Zustandes ist hier zentral. Man kann sich nicht dagegen stemmen, es gibt auch bezüglich der Wetterentwicklung keine Alternativwege, weitere Planung ist nicht sinnvoll.

Was wir beim Wetter mehr oder weniger zähneknirschend akzeptieren, wollen wir in anderen – auch betrieblichen – Situationen nicht wahrhaben. „Es muss doch irgendwie gehen“, scheint die Maxime zu sein. Und wenn es dann eben nicht geht, wird die Suche nach einem Schuldigen eingeleitet, der pro forma die Verantwortung übernehmen muss und sanktioniert wird.

Gerade mir ist an manchen Stellen ein lapidares „geht nicht“ ein absolutes Ärgernis. Energie in die Suche nach Alternativen zu stecken wird gar nicht in Betracht gezogen, und wenn überhaupt, dann nur recht zurückhaltend. Das ist nicht der Sinn der Sache; Engagiertes Abklopfen aller denkbaren Lösungen, Bewertung und möglichst Umsetzung sollten im Mittelpunkt stehen. Aber wenn sich selbst nach sorgfältiger Betrachtung – analog zum Wetter – herausstellt, dass man einfach nichts machen kann, dann muss man es lassen. Ge-lassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen