Freitag, 10. Januar 2020

Einfach wahr (Teil 3: Was es für Menschen nicht gibt)

Es gibt Dinge, die gibt es nicht.
Für die meisten Menschen ist das oft schwer zu verstehen oder gar zu akzeptieren. Sie lehnen sich mit allen möglichen Ansätzen gegen Tatsachen auf. Immerhin gibt es auch Themen, die im Laufe der wissenschaftlichen Erforschung als prinzipiell (!) nicht lösbar erkannt werden.

Naturgemäß sind wir der Meinung, alles irgendwie verstehen oder sogar steuern zu können. Das ist als Impuls sehr wichtig, denn nur so erhält die Wissenschaft ihren Ur-Auftrag. Ungeachtet dessen ist aber auch die Erkenntnis, dass selbst diese Erforschung an Grenzen stößt, eine wichtige Einsicht.

Einige Beispiele hierzu.
  1. Gold kann man herstellen (Alchemie)
    Stimmt bedingt. Rein kernphysikalisch gesehen ist die Herstellung von Gold (Au) möglich. Der hierfür notwendige (energetische) Aufwand ist allerdings jenseits von Gut und Böse.
  2. Komplexe Systeme sind handhabbar
    Falsch. Die Definition von Komplexität beinhaltet bereits, dass sich diese Systeme von Natur aus einer Steuerung entziehen.
  3. Es gab einen Urknall
    Falsch. Wir denken an dieser Stelle zu linear und meinen, alle Entwicklungen extrapolieren zu können. So wenig, wie wir den absoluten (Temperatur-)Nullpunkt erreichen können, so wenig können wir in unseren gedanklichen oder rechnerischen Rückbetrachtungen den "Beginn" der Welt erfassen.
  4. Das Universum ist endlich
    Falsch. Es übersteigt schlichtweg unsere Denkfähigkeit, dass es "hinter dem Horizont" noch weitergeht. Und weitergeht. Und weitergeht...
  5. Die Zukunft lässt sich vorhersagen
    Falsch. Es ist - insbesondere wegen der Komplexität (!) unserer Um-Welt prinzipiell ausgeschlossen, in die Zukunft zu sehen. Trendanalysen, Zukunftsextrapolationen, statistische Modelle basieren grundsätzlich auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Von daher sind die mit großem Rechenaufwand betriebenen Versuche in dieser Richtung als naiv zu bezeichnen.
Die Liste ist nur ein kleiner Einblick. Sie verdeutlicht, dass man bei aller gedanklicher Agilität die Beschränkungen (seien es faktische Randbedingungen oder mentale Grenzen) beachten muss.

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