Dienstag, 28. Januar 2020

Klimahysterie


In jedem Unternehmen gibt es ein Klima. Ich meine jetzt nicht das Geschäftsklima oder die Unternehmenskultur. Vielmehr geht es um das komplexe System, das für die Randbedingungen des Wachstums verantwortlich ist.

Die Erde, das Wachstum, die Wetterbedingungen, die Meeresspiegel und viele weitere Parameter werden durch die durchschnittliche Temperatur maßgeblich beeinflusst. Aus dieser Erkenntnis wird durch die aktuellen Aktivitäten der Klimademonstranten abgeleitet, dass ein Umdenken stattfinden muss. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um zumindest den von Menschen beeinflussbaren Teil bestmöglich zu eliminieren. Von vielen Spezialisten wird uns vor Augen geführt, dass wir ökologischer denken und nachhaltiger agieren müssen. Auch wird klar, dass es nahezu unmöglich ist, die Temperatur zu senken; schon das Aufhalten des Anstiegs bedarf aller Kraft.

Sehr ähnlich verhält es sich auch in Unternehmen. Auch hier gibt es eine Art durchschnittliche Temperatur. Schlecht messbar, aber an Hand von Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit grundsätzlich zu erfassen.

Analogie 1
Systematische Temperaturerhöhung ist eine Größe, die sich zunächst recht still entwickelt. Wenn die Auswirkungen zu Tage treten, ist sie schon in einen kritischen Bereich angestiegen. Jetzt muss ohne Zögern gehandelt werden, bevor es zu spät ist. Direkter Kontakt und ein von innen heraus glaubwürdiges Interesse an der Arbeitssituation müssen prominent eingerichtet und dauerhaft gelebt werden. Führungsstärke ist nicht nur Steuerung nach KPIs, sondern auch Management der sozialen Komponenten. Hier wie da gilt es, professionell und personell adäquat (also mit aktiver Unterstützung durch eine wohlausgestatte Personalabteilung) vorzugehen.

Analogie 2
Um den Anstieg von vornherein zu vermeiden ist Nachhaltigkeit im Umgang mit den Mitarbeitern erste Pflicht. Berücksichtigung der psychologischen und emotionalen Komponente muss zu allen Zeiten als Grundlage verstanden werden. Dies beginnt bei verkündeten Grundlagen (Werten) des Vorstandes gegenüber den Mitarbeitern. Es geht weiter bei der dauerhaften Betreuung des Personalbestandes durch den Personalbereich. Und es endet noch nicht in der offenen Demonstration der Wertschätzung.

Analogie 3
Demotivierte Mitarbeiter wieder in Arbeitslaune zu versetzen ist ein sehr schwieriges, möglicherweise sogar unmögliches Unterfangen. Es ist ausgesprochen ratsam, Demotivation schon im Voraus zu vermeiden. Dies ist allerdings kein Selbstläufer, ein „nicht geschimpft ist schon gelobt“ reicht durchaus nicht. Oft beobachtet man einfallslose und wenig spezifische Ansätze von Führungskräften, die meist von ihren eigenen Motivatoren (Gehalt, bessere Stellung, Titel etc.) ausgehen und dabei übersehen, dass andere Menschen anders begeistert werden können oder müssen.

Analogie 4
Natürlich ist den meisten Vorständen und sonstigen Führungskräften die grundsätzliche Kritikalität bewusst. Gehandelt wird aber erst, wenn es dramatische Ausmaße annimmt. Wir brauchen in jedem Unternehmen auch eine Greta Thunberg, die das Thema schon vor der Katastrophe prominent vertritt und mit Massen von demonstrierenden Menschen bei den Entscheidungsträgern die Priorisierung erzwingt.

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