Samstag, 24. Oktober 2020

Wo ist der Radfahrer?

Macht Sie das auch nervös, wenn Sie rechts abbiegen wollen und keinen Radfahrer sehen. Eben sind sie an ihm vorbeigefahren, irgendwo muss er doch sein. Weder im Außenspiegel noch durch die Seitenfenster können Sie ihn finden. Entweder ist er vorher schon abgebogen oder hat irgendwo angehalten. Oder er war nur von einem parkenden Auto verdeckt und schießt gleich rechts an mir vorbei. Wild gestikulierend, weil ich ihn beim Abbiegen fast überfahren hätte.

Projektarbeit kennt auch solche „Radfahrer“. Ich möchte den nächsten Arbeitsschritt durchführen und weiß auch, dass mir eine Sache dazwischen kommen kann - das ist sogar in der Planung berücksichtigt. Aber auf einmal scheint das potentielle Hindernis verschwunden zu sein. Unsichtbar. Ohne dass ich sicher sein kann, ob es wirklich nicht mehr existiert oder nur temporär für mich nicht in Erscheinung tritt. Befragung von Spezialisten führt nicht weiter, sie rätseln eher, um was ich mir Sorgen mache. Recherche und Heraussuchen von historischen Protokollen fördert bestenfalls einen damals gültigen Stand ans Licht. Ob dieser Fall in Zukunft überhaupt eintreten kann, ist fraglich.

Wenn es dann tatsächlich zum Problem kommt oder ich erkennen kann, dass ich es getrost nicht weiter beachten muss… dann ist der Radfahrer abgebogen oder hat angehalten, um in die Bäckerei zu gehen. Und ich kann mich entspannen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen