In meinem Lehrbuch vom Surfkurs steht, der Wind sei mein Freund. Ein geradezu philosophischer Satz, den man genauer durchdenken sollte.
Der Wind kann Windmühlen antreiben – dann ist er tatsächlich mein Freund. Er kann aber auch ganze Häuser davonpusten – dann ist er mein Feind. Es ist grundsätzlich derselbe Wind, aber im einen Fall stemme ich (bzw. das Haus) mich ihm entgegen, im anderen Fall nutze ich seine Energie für mich.
Im Lehrbuch war als Beispiel aufgeführt, wie man sein Segel ans Wasser trägt. Immer schön so austariert, dass der Wind es mitträgt und ich nur lenken muss.
Tja, und so ist das auch im Leben. Es gibt Kräfte, die ich gar nicht beeinflussen kann. Sie sind da. Aber ich kann mich dagegen wehren oder sie für mich nutzen. Je besser mir der konstruktive Umgang gelingt, desto mehr Kraft kann ich daraus für mich ableiten und muss gleichzeitig weniger eigene Kraft für das Gegenhalten verwenden. Beispiel? Der Einfallsreichtum meines Kollegen beschert mir regelmäßig Ideen, die mir lästige Zusatzarbeit verursachen. Sehr ärgerlich, aber wenn ich stattdessen so gut ich kann die nützlichen Ansätze herausfiltere, komme ich zu einem auch innerlich für mich viel positiveren Ergebnis.
Nicht wahr, das ist eine Form des Refraimings aus der Neurolinguistischen Programmierung (NLP). Man nimmt einen Sachverhalt, beleuchtet ihn von einer anderen Seite, gewinnt ihm etwas Positives ab, und nimmt ihn als nutzbringend auf. Sinnbildlich der Wind, lebenspraktisch der Arbeitskollege. Es drängt sich geradezu auf, bei allen Ärgernissen erst mal nach der (erfreulichen) Kehrseite zu suchen. Viel Spaß und Erfolg dabei!
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