Mittwoch, 4. August 2021

Geöffnetes Fenster


Fenster haben eine lange Tradition und eine ebenso lange Entwicklung hinter sich. Es sind diese Unterbrechungen der Wand, durch die Licht hereinkommt. Und manche kann man zum Lüften nach Belieben öffnen und schließen.
Warum habe ich ein Fenster und keine Wand: Ich möchte auch mal hinausschauen, freue mich über das natürliche Licht bei Tag und den Mondschein bei Nacht. Und das Glas hält einerseits Geräusche fern und schützt mich andererseits vor Kälte und Hitze.

Feste Mauern in einem Unternehmen sind die Abgrenzungen zwischen organisatorisch getrennten Einheiten. Es ist durchaus wünschenswert, wenn hier sozusagen eine Grenze zwischen Abteilungen etabliert wird, so wird definierte Arbeitsteilung ermöglicht. Doch andererseits würde bei diesem Ansatz jede Gruppe ihre eigenen Abläufe verfolgen, nicht rechts und nicht links schauen (weil sie das wegen der Mauern ja nicht kann).
Also brauchen wir auch hier Fenster. Durch die man Blickkontakt zur Nachbarabteilung haben kann. Es ist wichtig, nicht nur Dokumente durch einen Mauerschlitz auszutauschen, sondern auch im Wechselspiel mitzubekommen, wie liefernde oder abnehmende Nachbarn mit den Dokumenten umgehen. Andererseits schützt das „Glas“ auch vor allzu deutlichem Zugriff und einem dauerhaften Verschmieren der Zuständigkeiten.
Weiter steigern lässt sich das im Sinne von Fenstern, die man öffnen kann. Frische Luft kommt herein, auch das ist nicht unbedingt schlecht für eine Organisationseinheit. In das Bild passen Jobrotation, Praktika in einer fremden Abteilung und überhaupt alles, was über das bloße Hinüberschauen hinausgeht.

Im Endeffekt ist dieser definierte Austausch im Idealfall die harmonische Ergänzung zur festgelegten Organisationsstruktur. Er sorgt für gegenseitiges Verständnis, für breiteres Fachwissen und in dieser Kombination für eine verbesserte Zusammenarbeit.

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