Mittwoch, 25. August 2021

Und eins und zwei

Die Musik ist in uns. Und um uns. Sie ist Ausdruck einer Wiederkehr (Takt) und einer Kontur (Rhythmus). Lebe ich im Walzer und schwebe meiner Liebe entgegen? Oder gebe ich mich gleich einer Rumba der Leidenschaft hin? Harte Beats des Techno oder Headbanging bei Metal?

Wie auch immer ich mein Leben angehe, es folgt geradezu mathematischer Abfolge, sei es zeitlich, sei es in Lebensperioden.


Apropos Lebensperioden: In großen Werken gibt es eine Eröffnung (Ouvertüre) gleich dem Hineinplatzen in die Welt. Dann die Vorstellung des Themas im ersten Satz. Heranwachsen und Vorpubertät, Kennenlernen der persönlichen Neigungen und Fähigkeiten. Ausbau zum Hauptthema, eventuell auch Nebenthema im Wettstreit: Also, wenn das nicht die Pubertät ist. Dieser innere Kampf mit dem Aufkeimen eines bis dato unbekannten Triebes.

Und jetzt: Das Scherzo des Lebens, fröhlich geht es dahin, es wird leicht, ungebunden, luftig und voraneilend. Da steckt viel Kraft, die Musik pulsiert und treibt uns.

In der modernen Musik liegt über die gesamte Zeit ein Beat darunter, der Einsatz von Schlagwerk ist Standard und begleitet uns wie der Herzschlag oder die rhythmischen Geräusche von Motoren. Oft sprechen wir ja auch von Wochenrhythmus oder Arbeitstakt. Wir Menschen wollen diese Grundstruktur, suchen sie, schaffen sie. Überall auf der Welt gibt es Strukturierungen wie die Woche, also Wiederholungen im 7-Tage-Rhythmus. Entsprechend kommt es uns zugute, wenn wir in Wiederholungen leben. Was durchaus nicht heißt, dass wir unveränderlich wie Maschinen immer dasselbe machen. Wie weiter oben beschrieben: Takt ja, Wiederholung auch, Rhythmus ebenso. Aber eben auch Strukturierung in Sätze, die typischerweise sehr unterschiedlich ausfallen und insofern eine deutliche Abwechslung darstellen, ohne dabei das (Lebens-)Thema außer Acht zu lassen.

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2 Kommentare:

  1. Lieber Eckhard, und was ist mit den Improvisationen? VG, Christian

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    1. Stimmt, Improvisationen habe ich nicht thematisiert. Und dabei habe ich manchmal den Eindruck, mein Leben sei eine einzige Improvisation... Getreu dem Motto: "Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum."

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