Als Schlagzeuger weiß ich: Wir geben die Geschwindigkeit
vor, bilden das rhythmische Rückgrat der Musik. Und damit ist das Schlagzeug
ein wichtiges, zentrales Instrument. Mehr noch, es geht um den Takt, die
Stabilität und Wiederholung in immer gleicher Dauer.
Als weiterer Aspekt kommt noch die Unterstreichung der
Struktur hinzu. Die Einleitung (Intro), der Basisrhythmus (Groove), der Wechsel
zwischen Strophe und Refrain. Dazu meist der Einsatz von Signalen (Crashbecken)
beim Übergang in einen neuen Abschnitt. Schließlich als gängiges Stilmittel ein
Einschub (Fill-in), normalerweise vor der Rückkehr in den Basisrhythmus.
Genau darauf möchte ich hinaus. Man kann so ein Fill-in aufwändig und voller wilder Trommelwirbel und unter Verwendung aller Becken spielen. Oder einfach mal aussetzen, eine kurze Pause, in der man den anderen Musikern die Bühne lässt, um dann wieder kraftvoll einzusteigen.
Ich habe überlegt, ob das nicht auch für Meetings gilt. Man ist dabei, Teil eines Teams (analog zur Band) und ist vielleicht als Fachmann eine Art Rückgrat der Besprechung. Steuert die Geschwindigkeit (soweit das Team mitgehen kann) und je nach Gelegenheit sorgt man auch für ein gutes Timing. Jedenfalls spielt man mit, sorgt für den Einstieg und gibt zu diesem oder jenem Aspekt seine Meinung zum Besten. Und das Fill-in? Es ist die Kür, und völlig berechtigt gibt es ja das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ Nur Achtung: Wie beim Schlagzeugspielen geht es nach dieser kurzen Ruhephase weiter, sie darf also nicht das Ende der Sitzung bedeuten. Kein Schlagzeuger steht vor Ende des Titels auf und verlässt die Bühne.
Ich HASSE Meetings!
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