Gartner macht das Leben leicht: Alles wird in die bekannten
vier Quadranten geteilt, geeignete Achsenbeschriftung dran und los geht’s. Wir
wollen heute mal das Thema Sorgen in solch eine Darstellung überführen und
überlegen, was für Schlüsse wir daraus ziehen können.
So würde man beispielsweise die Angst vor dem Tod als nicht beeinflussbar einstufen und auch einräumen, dass er zentrale Relevanz für unser Leben hat. Damit sortieren wir ihn in die untere rechte Ecke. Man kann versuchen, ob man auf Punkte in diesem Quadranten doch Einfluss nehmen kann (und damit nach rechts oben zu kommen). Oder inwieweit die persönliche Relevanz oder das Gefahrenpotential zu hoch eingeschätzt wird. Aber grundsätzlich ist hier die Strategie, mit dieser Sorge zu leben, sie zu akzeptieren. „Das Unvermeidliche mit Würde tragen.“
Dann gibt es Ängste, die sich zwar unserer Steuerung entziehen, die aber geringeren konkreten Einfluss auf uns haben. Durchaus denkbar, dass man einen guten Freund verliert, dass einem ein Ratgeber und Partner verloren geht. Die Möglichkeit sollte man im Sinne von Risikomanagement akzeptieren, die Angst vor diesem Szenario jedoch nicht überhand nehmen lassen. Auch hier ist die zentrale Strategie die Akzeptanz, den Umgang kann man als Verdrängen bezeichnen.
Obere Reihe, also die mehr oder weniger beeinflussbaren Sorgen. Rechts diejenigen mit hoher Relevanz, da können wir sehr gut ansetzen. Die Auslöser analysieren und weitestgehend beseitigen verschiebt diese Punkte in Richtung niedrigerer Relevanz (also nach links) oder sogar in die Sorgenfrei-Zone. Und wenn wir die Ursachen nicht ändern können oder wollen ist noch eine Erleichterung durch Neubewertung (z. B. Love-it / Change-it / Leave-it) möglich. Jedenfalls lässt sich dieser Quadrant relativ leicht entleeren und mit recht geringem Aufwand managen: In anderem Zusammenhang würde man von Quick-wins sprechen.
Schließlich die gut beeinflussbaren Ängste, die für uns kaum eine tatsächliche Relevanz haben. Natürlich kann man sich um alles Sorgen machen, was auf diesem Erdball passiert. Auch lokale Vorfälle im Ausland lassen sich in seelische Pein überführen. Aber genau hier können wir ansetzen und dafür sorgen, aus Erkenntnissen die Angst herauszunehmen, sie nur als eventuell bedauerliche Tatsache zur Kenntnis zu nehmen. Zentral hierbei ist es, sich mit diesen Sorgen zu beschäftigen, sie zu thematisieren und ihnen dadurch den Schrecken zu nehmen.
Wie also bei den Gartner-Quadranten üblich liegt die Arbeit im Einsortieren der Objekte. Wie ich schon in meinem Artikel „Das lass mal meine Sorge sein“ beschrieben habe, sind Sorgen und Ängste sehr individuell und es obliegt jedem Einzelnen, seine Punkte in die Matrix einzutragen und anschließend mit den vorgeschlagenen Management-Maßnahmen zu bearbeiten.
[Ausblick: Im Freitagsblog mit Feingestigem diese Woche: "Ängste und Sorgen... über den Wolken"]
[Andere Blogs: Dienstliche Glossen, Feingeistiges]
Prima. Das lässt sich hervorragend auf alltägliche Situationen anwenden:
AntwortenLöschenIch z. B. habe die Telefonumleitung vonne 4ma auf mein privates Smartphone ausgeschaltet und damit im Feld „Unvermeidliches“ das Gefahrenpotenzial verringert, von den lieben Mitbürgerinnen und Mitbürgern auch noch telefonisch belästigt zu werden 🤩😎.
Bitte mehr von diesen alltagstauglichen Applikationen.