Schon irgendwie komisch: Da lernen wir Menschen
ausschließlich durch Feedback, meist in Form von Rückmeldungen oder Reaktionen
anderer Menschen. Da richten wir unsere Entscheidungen an Beurteilungen aus,
lassen uns von mehr oder weniger offensichtlichen Faktoren zu Handlungen
verleiten.
Daraus ergeben sich dann Lebensläufe, die einen gewissen
Erfolg zeitigen. Doch was ist denn dieser „Erfolg“. Meist messen wir ihn gar
nicht selbst, lassen ihn von Mitmenschen messen oder orientieren uns zumindest
an diesen.
Kein großes Auto? Versager! Nicht im Vorstand oder zumindest in deutlicher Führungsposition? Schwächling! Kein junges Häschen im Bett? Spießer! Und so weiter. Im Kern geht es uns ja um Glück und Lebensqualität, und da lassen wir gerne unsere Mitmenschen an unserem Erfolg teilhaben. Nur durch seine herausragende Qualität und die richtigen Entscheidungen hat sich ein Mann zu dem tollen Hecht entwickelt, der er heute ist.
Diesen Erfolgsmenschen Tipps zu geben ist schier unmöglich.
Sie haben ja alles optimal gemacht, sonst wären sie nicht da, wo sie sind. Und wenn
diese Psychofuzzies und Philosophen daherkommen, dann sollen die erst mal
selbst beweisen, dass ihre tollen Ratschläge wirklich weiterhelfen. Reich
scheinen sie jedenfalls schon mal nicht zu machen.
Doch halt! Wer sagt denn, dass die unbestrittenen Erfolge
nicht mit besserem emotionalem Unterbau und Empathie noch viel größer
gewesen wären? Und muss ein Fußballtrainer besser Fußball spielen als seine
Mannschaft?
Eine gewisse Selbstgefälligkeit – das kennen insbesondere Berater und Trainer – ist so hinderlich, dass eine Entwicklung schier unmöglich wird, denn: Wer will denn das hören?
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