„Hej, das ist echt mega“, höre ich gerade und übersetze für
mich, dass dieser Teenager von einer Sache ausgesprochen angetan ist.
Begeistert ist. Sie toll findet, mega
eben. Was ich soweit noch in meinen Wortschatz überführt bekomme. Auch der
Transfer von Alter zu mein Freund lässt sich noch hinbekommen,
aber wenn ich von Jugendlichen umgeben bin, fällt es mir zunehmend schwer, mich
in deren Sprache zu orientieren. Und auf einmal wird mir klar, dass sie eine
Fremdsprache sprechen. Jugendsprache halt. Und das ist nicht Zufall, sondern
Absicht.
So wenig wie sie sich bei ihren Freunden und Aktivitäten in
die Karten schauen lassen, so wenig möchten sie von Erwachsenen verstanden
werden. Was ja sowieso nicht geht, weil Erwachsene ihre Probleme ohnehin nicht
verstehen. Und die Evolution, die Emanzipation und heimlich geplante Revolution
gar nicht mitmachen könnten. So bildet sich mit jeder neuen Generation eine
neue Ausprägung der Sprache, Abgrenzung gegen alle benachbarten Generationen
und ein Siegel für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Altersgruppe.
Eindringlinge werden abgewiesen, wer sich anbiedert oder gar
erdreistet, diese Sprache nicht als Muttersprache, sondern als Fremdsprache zu
adaptieren, wird als voll peinlich
beurteilt. Vokabeln, Redewendungen und Ausdrücke sind Teil einer Kultur, die in
ständiger Bewegung ist. Wer heute noch mitten in der Pubertät steckt, ist
morgen schon Establishment (wie es zu
meiner Zeit hieß).
Kurzum: Jedem sein Jägerlatein. Und von der Beherrschung der zum Teil abenteuerlichen Vokabeln bis zum tatsächlichen Verständnis der Sache oder gar Mitgliedschaft bei den Jagdpächtern ist es meist ein weiter Weg.
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