Mittwoch, 8. März 2023

Ziel, Ergebnis und Der kleine Prinz

Mit der Regelmäßigkeit der Jahreszeiten gibt es jedes Jahr wieder die Verabredung von beruflichen Zielen für das Geschäftsjahr. Da wird dann überlegt, formuliert und dokumentiert, was in den nächsten Monaten passieren soll. Das klingt im ersten Moment ganz plausibel, aber bei genauerer Betrachtung geht es gar nicht um Ziele oder sagen wir lieber: Das Ziel besteht immer darin, für das Unternehmen möglichst viel für das gezahlte Gehalt zu bekommen.

Nein, hier werden zu erreichende Ergebnisse beschrieben. Dieses oder jenes Projekt ist abgeschlossen, irgendein Werk geschaffen, ein Produkt auf den Markt gebracht.

Nehmen wir mal an, ich möchte mich körperlich mehr betätigen, mein Ziel ist also die Erhöhung des Bewegungsanteils am Tag. Da kommt mir Rasenmähen ganz gelegen und ich nehme mir vor, die Halme wöchentlich zu kürzen.
Alternativ kann mein Ziel darin bestehen, dass ich den Rasenmäher nicht einrosten lasse, wofür er einmal pro Woche betrieben werden muss.
Auch die Einhaltung der Verabredung mit meinen Nachbarn (wir mähen alle am Freitag) lässt sich als Ziel formulieren.
Das Ergebnis ist jedenfalls – unabhängig von der Motivation und dem hieraus abgeleiteten Ziel – ein geschnittener Rasen.

Im Unternehmenskontext zählt das Ergebnis. Wie der Weg dorthin verlaufen ist oder welche Tätigkeiten notwendig waren, ist nebensächlich. Genau so wenig interessiert es, welche Faktoren zum (gewünschten) Endzustand geführt haben oder welche Ziele der Mitarbeiter (für sich) damit erfüllt hat.

Als Fazit ergibt sich, dass das Ziel von vornherein klar ist, die Ergebnisse beschrieben und dann individuell motiviert werden müssen. So kommt am Ende vielleicht dann doch das dabei heraus, was als Sinn dieser Vereinbarungen genannt wird: Dass der Mitarbeiter geführt zum Unternehmenserfolg beiträgt.

Und noch eine ganz zentrale Erkenntnis leitet sich aus dieser Betrachtung ab. Wenn ich durch den Mitarbeiter ein Ergebnis erarbeitet bekommen möchte, ist seine Motivation entscheidend. Das Beispiel vom Rasenmähen bietet drei Motivationsknöpfe, die je nach Gegenüber zu drücken sind: Du bist nachher fitter, dein Rasenmäher rostet nicht, dein Versprechen gegenüber den Nachbarn ist erfüllt.

Etwas poetischer, aber mit gleicher Schlagrichtung kann man das Zitat aus „Der kleine Prinz“ lesen:

„Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen, sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem grossen und schönen Meer.“



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