Immer wieder kommt die Diskussion auf, was durch eine Tempobegrenzung auf deutschen Autobahnen erreicht werden kann. Unstrittig ist, dass sich zahlreiche Bürger ziemlich schlecht mit dem Gedanken anfreunden können, dass die Höchstgeschwindigkeit beschränkt wird. Als Vorteile eines generellen Limits werden angeführt:
2. Reduzierte Abgase (und damit weniger Schadstoffe)
3. Mehr Sicherheit (weniger Unfälle, Verletzte und Verkehrstote)
4. Weniger Staus
5. Entspannung
Unter der Annahme, dass die Vorgabe auch (weitgehend) eingehalten wird, sind die Punkte 1 und 2 sicher, Punkt 3 sehr wahrscheinlich, Punkt 4 möglich und Punkt 5 denkbar. Das ist zumindest eine grundsätzlich positive Bilanz. Nimmt man noch hinzu, dass der Zeitverlust im Durchschnitt sehr gering sein dürfte, ist der Ansatz also durchaus verfolgenswert.
Wie sieht das Pendant in einem Unternehmen aus? Betrachten wir die Prozesse eines Unternehmens als Netz von Autobahnen, haben wir eine gute Analogie. Kann jeder so schnell operieren wie es seine Aufgabe hergibt, dann ist das spätestens an den Übergabepunkten (Autobahnkreuzen) ein Problem. Man darf die Abläufe nun mal nicht isoliert betrachten.
Und die einzelnen Prozesse gehorchen tatsächlich ähnlichen Gesetzen wie die Autobahnfahrt. Verringerung der Taktung führt ohne nennenswerten Verlust der Produktivität zu erheblich geringerer Last der Mitarbeiter (Energieverbrauch / Verschleiß). Der Prozessfluss ist aber auch resistenter gegen Störungen, es kommt zu weniger Problemen und Staus im Workflow.
Möglicherweise ist die Forderung nach Abgleich aller Prozesse zu weitreichend, aber schon bei Einführung einer Richtgeschwindigkeit sind deutliche Effekte erkennbar. Insbesondere kann man mit einem Rückgang von Burn-out genauso rechnen wie mit einer erhöhten Produktionsstabilität. Und das ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
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