Berührung ist in diesem Sinne also eine Aktion meinerseits,
die zu einer Reaktion (im Falle des Musikinstrumentes ein Ton) führt. Wie ich
berühren muss hängt vom Instrument ab: Ein Klavier hat Tasten, eine Geige einen
Bogen, eine Trommel Stöcke und so weiter. Und was als Reaktion zurückkommt ist
zwar als Frequenz messbar und kann als Note aufgeschrieben werden, ist aber
unterschiedlich laut und klingt je nach Instrument anders.
Ich möchte auf gewisse Parallelen zum Umgang mit Mitmenschen, ich nenne es mal Führung (im weiteren Sinne) hinweisen. Wie in meinen Erläuterungen zum Musikinstrument muss ich den Menschen berühren, ihn abholen und mitnehmen. Das ist nicht körperlich zu verstehen, sondern im emotionalen oder argumentativen Sinne, ja sogar Drohung und Gewalt gehören prinzipiell dazu. Schlägt diese Berührung fehl, dann passiert gar nichts, es gibt keine Reaktion, entsteht keine Handlung. Und individuell ist die Empfindlichkeit für Berührungen in diesem Verständnis sehr unterschiedlich, auch die kitzligen Stellen sind bei jedem Menschen anders verteilt. In diesem Zusammenhang wird oft auch der Begriff der Motivationsknöpfe verwendet. Nichts anderes als die berührungsempfindlichen Stellen des jeweiligen Charakters.
Auch die entstehende Handlung, also die Form, der Umfang und sonstige Ausprägung ist je nach Mensch deutlich unterschiedlich. Von der verlässlichen Grundlage eines Basses bis zu den punktuellen Highlights einer Trompete ist musikalisch wie auch charakterlich alles im Spektrum enthalten.
Und schließlich noch der Hinweis, dass wir es im Leben mit Solisten, Duetten bis hin zu Bigbands und Orchestern zu tun haben. Einleuchtend, dass hier nicht eine einzige Motivation funktionieren kann, sondern jeder Mitspieler oder jedes Ensemble gezielt zur Resonanz angeregt werden muss.
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