Holla, da freut sich der Personalchef. Hat er es doch geschafft, einen interessanten Kandidaten für eine Stellenbesetzung zu ergattern, ihm ein paar Krümel und ein geringfügig höheres Gehalt als die Konkurrenz anzubieten.
Das Schnäppchen kommt, nimmt seinen Platz im Getriebe des Unternehmens ein und freut sich über die gute Bezahlung. Immerhin so lange, bis ein paar Headhunter auf ihn aufmerksam werden und ihn mit Angeboten belagern, bis er sich für die nächste Gehaltsrunde nicht mehr mit den Kollegen in der Schlange anstellt, sondern einfach kündigt und eine Tätigkeit bei dem Mitbewerber annimmt.
Mitarbeiterbindung, das weiß natürlich jeder Personaler, die geht nicht nur über Geld, denn das ist ein austauschbarer Köder und mehr oder weniger leicht zu überbieten. Nur emotionale Bindung, attraktives Umfeld, spannende Tätigkeit oder sonstige (persönlichkeitsabhängige) Motivation versprechen eine gewisse Treue zum Unternehmen.
Apropos Treue. Denn dieser schöne Sinnspruch „Wer für Geld kommt, geht auch für Geld wieder“ gilt nicht nur für den Beruf und HR-Abteilung. Er ist genauso zutreffend für alle anderen Formen der Liaison. Beispielsweise singt eine Frau mit Ehrgeiz im örtlichen Chor, weil der Chorleiter sie in besonderem Maße fördert. Lässt er nach und der Leiter eines anderen Chores erkennt das Potential, dann ist ein Wechsel kaum aufzuhalten.
Und in ganz besonderem Feld gilt es auch für die Partnerschaft. Was die Beziehung zusammengeführt hat, kann sie leicht auch wieder trennen. War es das Geld, mit dem der Mann immer angegeben hat? Oder die flotte Sohle, die die Frau bei den Partys aufs Parkett gelegt hat? Ging es um die starken Sprüche oder seine Führungsposition? Nahezu alle Faktoren verändern sich mit der Zeit, es gibt bestimmt einen Mann, der noch mehr Geld hat, eine Frau mit noch heißeren Tanzschritten, den cooleren Spruch und die Macht über noch mehr Menschen.
Wir haben im Chemieunterricht doch gelernt, dass Doppel- oder gar Dreifachbindungen besonders stabil sind. Also nicht nur auf einen Aspekt fokussieren. Und daneben sollte man sich immer vor Augen halten, dass äußere Schönheit vergeht, innere Schönheit besteht (auch in der Unternehmenskultur).
[Andere Blogs: Dienstliche Glossen, Feingeistiges]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen