Klar, von Diäten kennen wir das. Das Gewicht nimmt zu, mal mehr, mal weniger und dann ist irgendwann die Schmerzgrenze erreicht. Eine Diät soll jetzt richten, was wir über die letzten Wochen und Monate verzockt haben. FDH, Trennkost, Brigitte, Low-Carb und wie sie alle heißen. Eine davon spricht mich an, ich ringe mich durch und siehe da: die Pfunde purzeln. Einige Wochen später ist die Quälerei zu Ende, die Diät wird abgesetzt und wie eigentlich zu erwarten steigt das Gewicht langsam wieder an.
Jetzt zu den Persönlichkeitsentwicklungen. Irgendwas läuft unrund. Sei es, dass ich mit meiner Außenwirkung unzufrieden bin, mein inneres Team nicht in den Griff bekomme oder das Zeitmanagement mir nicht gelingen will. Nun also ein guter Kurs, von einem Kollegen empfohlen, der mein Problem beheben soll. Der Schwerpunkt ist gesetzt, die anderen Teilnehmer sind nett und der Trainer kompetent. Die plausiblen Inhalte und Anregungen nehmen mich mit, mit leuchtenden Augen kehre ich zurück zum Arbeitsplatz. Doch unter der Tagesarbeit kommt die Nachbereitung zu kurz, die Erinnerung an den Lehrgang und seine Inhalte verblassen zunehmend.
Anfängliche Veränderungen und Erfolge verpuffen mangels Fortsetzung im Alltag. Die eigentlich notwendige Anwendung, tägliche Übung und unermüdliche Beobachtung des Erfolges sind kaum in die Tagesarbeit zu integrieren. Und so kehre ich langsam wieder in meine alten Verhaltensmuster zurück, eine vielleicht erzielte vorübergehende Besserung geht verloren. Mehr noch, bei Betrachtung dieses Rückfalls wächst der Stress und die Unzufriedenheit, habe ich doch zwischendurch schon mal besser dagestanden.
Was ist ein Ansatz, um beim Abnehmen nicht sofort nach Ende der Diät wieder zu seinem alten Gewicht zurückzukommen? Die relevanten Punkte während der Diät müssen auch in die Zeit danach übernommen werden. Also weniger der reglementierte Speiseplan, nein eher die Gewohnheiten, die Auswahl der Nahrungsmittel und eine praxistaugliche Optimierung der Mahlzeiten und –mengen.
Und bei den Persönlichkeitsänderungen? Natürlich ähnliches Vorgehen, nicht nur punktuell anderes Verhalten oder andere Denkansätzen, sondern der Transfer elementar wichtiger Aspekte in den Alltag, die bruchfreie Integration in mein persönliches Leben und die dauerhafte Umgestaltung dieser Seite meiner Lebensführung.
Denn in beiden Fällen spielt es eine entscheidende Rolle, ob ich mit den neuen Ansätzen oder Änderung der alten Gewohnheiten ohne Energieaufwand und Überwindung leben kann und will. Nur so ist eine nachhaltige Umstellung möglich und damit ein notwendiges Kriterium für die Vermeidung des Jojo-Effektes erfüllt.
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