Mittwoch, 16. November 2022

Immer schön im Gleichgewicht bleiben

Immer schön im Gleichgewicht bleiben

Tanzen ist die Kunst, trotz allerlei Bewegungen zu Musik stets im dynamischen oder statischen Gleichgewicht zu bleiben. Das klingt recht akademisch, aber tatsächlich würden wir bei jedem Schritt umfallen, wenn wir nicht durch irgendeine mehr oder weniger unsichtbare Gewichtsverlagerung den Schwerpunkt wieder über die Füße bringen würden.

Dabei ist nicht entscheidend, ob der Tanz eher ruhig daher kommt oder der Tänzer in wilden Bewegungen über die Tanzfläche wirbelt. Je weniger Veränderung, desto präziser muss der Schwerpunkt zu jeder Zeit über den Tanzschuhen platziert sein. Bei zügigen Bewegungen sind noch weitere Aspekte wie zum Beispiel die Fliehkraft zu berücksichtigen.

Was beim Tanz automatisch passiert, ja schon beim Gehen oder Laufen erforderlich ist, das ist bei der strategischen Ausrichtung einer Organisation gar nicht so selbstverständlich. Aber auch hier muss das Gleichgewicht austariert werden, sonst gibt es eine unerwünschte Panne; Wer das Controlling aufstockt, der sollte auch mehr zu steuern haben, sonst droht die Selbstbeschäftigung. (Das gilt natürlich auch für andere grundsätzlich notwendige und wünschenswerte Einheiten.) Weder der Personalbereich noch die IT oder die Unternehmenskommunikation dürfen Selbstzweck sein. Wachsen sie überproportional, dann ist das Gleichgewicht gestört.

Klassischer Paartanz ist die Bewegung zweier Menschen, hier kann man in vielen Figuren ein gemeinsames Gleichgewicht beobachten. Falsch ist, wenn der eine Partner auf Kosten des anderen außerhalb seines Schwerpunktes unterwegs ist und diesen damit belastet: Erst mal muss jeder selbst auf seinen Füßen stehen. Richtig allerdings, wenn in manchen Figuren ein Gleichgewicht zwischen den Beteiligten angestrebt wird, jeder ohne den anderen hinfallen würde.

Auch diese Analogie lässt sich auf Organisationen übertragen. Nur leider wird dabei oft übersehen, dass in jedem Fall ein enger Austausch stattfinden muss und eben der Schwerpunkt im einen Fall für beide Seiten einzeln, im anderen Fall für die gemeinsame Einheit austariert werden muss.

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