Mittwoch, 1. November 2023

Hebammen und Erzieher guter Ideen

Hebammen und Erzieher guter Ideen
Es gibt ja im menschlichen Leben ein paar Elemente, die uns alle verbinden. Unabhängig vom Lebensweg und dessen Dauer sind wir irgendwann auf diese Welt gekommen und früher oder später werden wir sie wieder verlassen. Dazwischen liegen je nach Ort und Zeit, sozialem Umfeld und vielen weiteren Faktoren einige mehr oder weniger interessante Jahre, in denen wir als Menschen leben.

Das kommt mir bekannt vor. Auch neue Ansätze, Verfahren, Technologien kommen irgendwann auf den Markt, beeinflussen ihn vielleicht eine Weile, um dann in manchen Fällen zu verschwinden oder abgelöst zu werden. Es lohnt sich also, einen Blick auf die natürlichen Abläufe zu werfen, um Schlüsse für das technische Umfeld ziehen zu können.

Mit Geburten, dem Päppeln und Erziehen von jungen Menschen haben wir schon viele tausend Jahre Erfahrung

  1. Als erstes ist der Wunsch vorhanden, ein Kind zu bekommen.
  2. Wir prüfen, ob wir diesen Wunsch prinzipiell erfüllen können, das Kind ernähren und bis zur Selbständigkeit betreuen können. Einen Teil dieser Prüfung nimmt uns die Natur automatisch ab (Zeugungsfähigkeit bzw. Fruchtbarkeit).
  3. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Befruchtung mit Lust verbunden ist.
  4. Durch die Befruchtung der Eizelle legen wir den Grundstein für die Entwicklung eines neuen Lebewesens. Ob das überhaupt geht hängt von der Erbsubstanz ab (wie in der Tierwelt bekannt kann man nicht beliebig „kreuzen“), die ihrerseits in den zusammengeführten Informationen (DNA) bereits einen Teil des Bauplans enthält.
  5. Der heranreifende Fötus ist im Mutterleib vor der Außenwelt geschützt und kann sich ungestört entwickeln. Ein ausgeklügelter Mechanismus sorgt dafür, dass zwar ein getrennter Organismus entsteht, dieser aber zunächst noch an den Stoffwechsel der Mutter angekoppelt ist.
  6. Bei der Geburt wird der neue Körper vollständig autark, die Nabelschnur kann gekappt werden. Er ist aber noch nicht ohne Unterstützung überlebensfähig, vielmehr ist noch Hilfe und Ernährung erforderlich.
  7. Im Heranwachsen lernt das Kleinkind Grundfertigkeiten wie Kommunikation, Koordination von Bewegung und soziale Kompetenzen wie das Einfügen in das persönliche Umfeld.
  8. Nach den ersten Steuerungsimpulsen durch die Eltern übernehmen in vielen Ländern weitere Personen die Erziehung, seien es Verwandte oder professionelle Erzieher. Sie sorgen für eine möglichst gute Entwicklung mit dem Ziel, einen möglichst hohen Wertbeitrag für die Familie oder die Gesellschaft zu erhalten.
  9. In der Pubertät erarbeitet sich der inzwischen körperlich weitgehend ausgewachsene Mensch auch seine psychische Reife.
  10. Etwa zu dieser Zeit beginnt die Produktivität; Lernen und Weiterentwicklung begleiten zwar weiter, treten aber zunehmend in den Hintergrund.

Vielleicht fehlen in diesem Modell ein paar Meilensteine, aber der Grundablauf ist klar. Und er zeigt deutlich, wie ein Prozess im Unternehmen von dem ersten Gedanken bis zum Erreichen eines positiven Deckungsbeitrages verläuft. Wenn man die oben aufgeschriebene Liste noch einmal liest und bei jedem Punkt die Aspekte einer menschlichen Geburt durch unternehmerische Begriffe ersetzt kommt zum Beispiel folgende Aufstellung heraus:

  1. Neuerungen sollen her, es werden Änderungen an Abläufen, Produkten oder Prozessen gewünscht.
  2. Ist für die Einleitung von Veränderungen, Aktualisierungen oder Marktanpassungen Geld vorhanden, ist die Belegschaft dafür geeignet?
  3. Innovation muss Spaß machen, die Beteiligten müssen Lust auf neue Ansätze und Veränderung haben.
  4. Kreative Köpfe aus verschiedenen Disziplinen bringen verschiedene Aspekte mit Lösungen aus ihrem Tätigkeitsfeld zusammen.
  5. Unter Laborbedingungen wird ein Prototyp entworfen, der in dieser frühen Phase die vorhandene Infrastruktur nutzt, aber perspektivisch auch ohne diese funktionstüchtig ist.
  6. Es schließt sich eine Pilotphase an, in der der Proof of Concept zu einem Minimum Viable Product (MVP) weiterentwickelt wird.
  7. Integration in die vorhandene Landschaft bzw. technische Architektur unter Einsatz der vorgegebenen Basissysteme
  8. Das Produkt oder der geänderte Prozess wird durch geeignetes Tuning auf hohen Wertbeitrag oder RoI optimiert.
  9. Rollout in begrenztem Umfang, Optimierung gemäß Anwenderfeedback, Bedienbarkeit, Praxistauglichkeit.
  10. Vollständige Inbetriebnahme mit regelmäßiger Begutachtung und Weiterentwicklung. Orientierung an geeigneten Messgrößen (KPI) und Einleitung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP).

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