Mittwoch, 1. Januar 2025

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Auf der Zeitachse befinden wir uns gerade an der Übergabestelle des Jahres 2024 an das Jahr 2025. An einem für uns ganz genau definierten Punkt zwischen einem unendlichen Teil davor und einem unendlichen Teil danach.

Wir blicken zurück, registrieren gute und schlechte Ereignisse einer vergangenen Periode, die wir „Jahr“ nennen. Wir blicken nach vorne, verstrickt zwischen Planung, Hoffnung und Prognose. Einzigartig für diesen Wechsel und doch so wiederkehrend wie die Begegnungen auf dem Wochenmarkt.

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Da ist es zum Beispiel wieder, dieses Gefühl der auslaufenden 1960er Jahre (Deep Purple, „Child in Time“).

Sweet child in time / You'll see the line / The line that's drawn between / Good and bad

Kriege, Vertreibungen, Kampfhandlungen. Und irgendwer zieht eine imaginäre Linie, die bestimmt, was gut ist und was schlecht. Manche schlagen sich auf die Seite von Russland, andere auf die Seite der Ukraine. Sehen Israel kritisch oder Palästina. Schütteln den Kopf über Syrien.

See the blind man / Shooting at the world / Bullets flying / Ohh taking toll

Hinter allem stecken Menschen, die ihre Macht erhalten oder ausbauen wollen. Oder Angst vor Machtverlust haben. Die es schon immer gab, Millionen und Abermillionen Menschen auf dem Gewissen für ein fragwürdiges Ziel, das noch nie erreicht wurde.

If you've been bad / Oh Lord I bet you have / And you've not been hit / Oh by flying lead

Und dazu die Zahllosen, die für irgendein virtuelles Ziel in den Kampf ziehen. Die für einen Glauben, einen Fleck auf der Landkarte oder Familienbande töten und sich töten lassen. Wie ein nachwachsender Rohstoff sind sie das Triebmittel in der Kriegsmaschine.

You'd better close your eyes / Ooohhhh bow your head / Wait for the ricochet

Dazwischen die, die gar nicht mitmachen wollen und trotzdem sterben müssen. Fast noch schlimmer, weil sie ihr Leben lassen und noch nicht mal in der Überzeugung leben, dies für einen guten Zweck getan zu haben. Gezwungen von einem abstrusen Machtapparat, der geschickt die Hierarchie zu nutzen weiß.

I wanna hear you sing

Zugegeben, ein etwas trüber, weinerlicher Abgesang auf das Jahr 2024. Aber gleichzeitig auch ein Aufruf, dass im immer wiederkehrenden gegenseitigen Zerfleischen nur ein Kampf sinnvoll ist, nämlich der, den Kampf („diplomatisch“) zu beenden. Denn auch das ist – Gott sei Dank – am Ende des Horrors immer wieder passiert und damit ein schönes Ziel für 2025. 

[Weitere Blogs: Dienstliche GlossenFeingeistiges]
 

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